Ein Faux-Pas der Einwanderungsbehörde
(Angelika) Auch heute bleibt es mir nicht erspart, über die amerikanische Einwanderungsbehörde, mit der wir ja bekanntlich auf du und du stehen, zu berichten. Die Presse meldete, dass eine Flugschule in Florida letzte Woche ein Schreiben vom Immigration Office hinsichtlich Mohammed Atta und Marwan al-Shehhi erhielt: Die Umänderung ihrer Touristenvisa zum Studentenvisa wurde genehmigt. Nur um eure Erinnerung aufzufrischen: Bei den genannten Personen handelt es sich um zwei der Terroristen, die vor sechs Monaten die Flugzeuge ins World Trade Center in New York flogen. Die Pressemeldung, die sich als wahr herausstellte, führte zu tumultartigen Zuständen. Bush und Konsorten zeigten sich tief bestürzt, wie so etwas nur passieren konnte. Es rollten Köpfe bei der Einwanderungsbehörde. Nun muss ich zur Ehrenrettung der Einwanderungsbehörde erwähnen, dass diese die Studentenvisa schon im Sommer 2001 (also vor den Anschlägen) genehmigte und dies Mohammed Atta und Marwan al-Shehhi schriftlich mitteilte. Leider dauerte es aber weitere sechs bis sieben Monate, um die Schulen zu informieren, da die Daten per Hand in das Computersystem der Einwanderungsbehörde eingegeben werden. Uns überraschte dieser Fauxpas nicht, denn wir wissen um das antiquierte Computersystem und erlebten selbst schon allerlei Haarsträubendes mit der Einwanderungsbehörde. Lachen könnte man über diese absurde Geschichte, wenn da nicht das Warten auf unsere eigene Greencard wäre. Denn wenn man jetzt der Einwanderungsbehörde verstärkt auf die Finger sieht und irgendwelche Umstrukturierungen vornimmt, verlangsamt sich alles noch mehr.