Ein Alptraum, in Amerika in einen Unfall zu geraten! Zum Glück war der andere Fahrer versichert (in Amerika gar nicht selbstverständlich, obwohl gesetzlich vorgeschrieben) und ich stand vor der Frage, die Polizei zu rufen oder nicht. Da der andere einen ganz vernünftigen Eindruck machte, schrieb ich nur seine Adresse vom Führerschein ab und nahm die Daten seiner Versicherung entgegen. Gerüchtehalber holt man in Amerika nur dann die Polizei, falls es Verletzte gibt oder der andere Zicken macht. Am darauffolgenden Montag rief ich bei unserer Versicherung an und da wir nur eine Haftpflicht- aber keine Vollkaskoversicherung haben, riet mir unsere Sachbearbeiterin, mich selbst mit der Versicherung des anderen herumzuschlagen. Verfügen beide Parteien nämlich über eine Vollkaskoversicherung, meldet einfach jeder den Unfall der seinen, worauf diese sich jahrelang über die Schuldfrage bekriegen und um jeden Pfennig feilschen. Allen Bekannten, denen wir davon erzählten, fassten sich entsetzt an den Kopf, dass ich keinen Zeugen hatte, der den Hergang bestätigen konnte! Wir sollten uns auf jahrelange Prozesse gefasst machen! Ich rief daraufhin selbst bei der Versicherung des anderen an und schilderte den Vorfall. Nach ungefähr fünfmal "Buchbinder Wanninger" akzeptierte der Sachbearbeiter dort schließlich die Haftung für den Unfall -- es war wohl ziemlich klar, dass der andere Fahrer ein Stoppschild überfahren hatte. Daraufhin bekam ich einen Mietwagen zugesprochen und die Adresse einer Werkstatt mitgeteilt. Eine Woche und 2400 Dollar später wurde der kranke PERLMAN dort als geheilt entlassen -- die Versicherung hat die Kosten getragen. Jetzt sieht das Auto zwar etwas lustig aus, da überall außer dem neuen Kotflügel und der neuen Tür die Farbe abfällt, aber wir sind froh, dass alles so glimpflich abging.
Und hier noch eine letzte Meldung, bevor Angelika in die Tasten haut: Kürzlich hat uns ein in San Francisco lebender Exildeutscher verklickert, wie man die Freitagsausgabe der Süddeutschen Zeitung samt unserem geliebten Magazin an die Haustür geliefert bekommt: Die Firma GLP-News (www.glpnews.com) macht das zuverlässig und noch unter dem in San Francisco üblichen Ladenpreis von $4.50 pro Ausgabe! Wir sind wieder happy und bedanken uns bei den freundlichen Rundbrieflesern, die uns in der Saurengurkenzeit mit mitgebrachten SZ-Magazinen verwöhnten! Bahn frei für Angelika!