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Michael Ende November machten wir eine Woche Urlaub und fuhren runter nach Cayucos in der Nähe von San Luis Obispo. Wir wohnten in einem AirBnb, und ich durfte surfen. Wir wanderten auch viel und stießen eines Tages auf einen Weg, der erstaunlich hohe bürokratische Hürden aufwarf: Erst versuchten wir, von der Südseite her über Avila Beach an die Küstenlandschaft heranzukommen, wurden aber darüber belehrt, dass der Weg über Privatgelände des kalifornischen Energieerzeugers PG&E führe, weshalb man nicht einfach am Eingang parken und dann wandern könne, sondern mit einem Tourbus aufs Gelände fahren und dann einem firmeneigenen Tour-Guide folgen müsse. Daraufhin versuchten wir es von der Nordseite her. Dort stießen wir auf ein verschlossenes Tor mit einem Schild, auf dem stand, dass PG&E an allen Tagen außer dienstags und mittwochs bis zu 250 Wanderer auf den Trail lässt. Da gerade Mittwoch war, Donnerstag Feiertag, kamen wir Freitag morgens wieder und wurden zu einer Hütte vorgelassen.
Dort mussten wir einen Schrieb durchlesen, auf dem stand, dass wir keine Haftungsansprüche hätten, und dann durfte wir uns auf eine Liste eintragen und loswandern. Der Weg ging an der Küste entlang, an der gewaltige Wellen gegen Steilwände und Steinformationen im Wasser rappelten, dass es nur so schäumte. Tausende von brütenden Vögeln sammelten sich auf Felsen im Wasser. In der Luft lag ein Hauch von Vogeldünger und Pferdemist, denn anscheinend reiten auch Pferdeenthusiasten auf diesem Weg.
Nach etwa fünf Kilometern trafen wir auf eine Farm samt kleiner Kuhherde, marschierten hindurch, und der schöne Weg war zu Ende. Das heißt, vielmehr er wäre wohl noch weiter gegangen, aber es standen überall Schilder, die die Pfade als Privatwege der Ranch auswiesen, deren Betretung untersagt sei. Und wir trauten unseren Augen nicht: Man sah zwei busenförmige Kuppeln in der Ferne, und ein Schild wies darauf hin, dass dies die Kühltürme des Atomkraftwerks "Diablo Canyon" sind, das dort in einer einmalig malerischen Landschaft steht.
Weitere Recherchen ergaben, dass das AKW Diablo Canyon 1987 erstmals ans Netz ging, und bis heute etwa 8.6% des kalifornischen Stroms liefert! Zwar gab es bei der Baugenehmigung einige Bedenken, weil das Teil in einer erdbebengefährdeten Gegend liegt, und noch dazu direkt am Pazifik, wodurch es eventuell heranbrausenden Tsunami-Wellen ausgesetzt ist. Angeblich wird aber PG&E die Meiler 2024/2025 abschalten, weil sich der Betrieb wegen staatlicher Regulierungen nicht mehr rentiert, und Kalifornien auf grüne Energien setzt. Hier lernt man noch was dazu!
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