Michael Seit Monaten sinken die Mietpreise in San Francisco. Grund dafür ist die Massenflucht junger Leute aus der Stadt, an jeder Ecke steht mittlerweile ein Möbelwagen und ein Techie lädt verschämt sein $3000-Fahrrad ein. Ab geht's, wieder heim zu Mami und Papi nach Kentucky! Viele Wohnungen stehen leer, auf Craigslist wird teurer Yuppie-Krempel billig verscherbelt.
Da die Tech-Firmen keinen Wert mehr darauf legen, dass Leute ins Büro kommen, und San Franciscos Unterhaltungswert wegen geschlossener Restaurants und Tanzbetriebe seit geschlagenen fünf Monaten auf absolut Null liegt, will kein Hipster mehr hier wohnen. Dazu noch Obdachlosen-Zeltlager quer über die Stadt verstreut, Massenpleiten kleiner Geschäfte, irre Restriktionen wie seit fünf Monaten geschlossene Frisörsalons, ein gewaltiger Schub an Einbrüchen und Kleinkriminalität mangels Polizeiinteresse -- wer will für so etwas noch absurd hohe Mieten zahlen?
Vermieter raufen sich die Haare, allein bei uns im Haus sind schon drei Parteien ausgezogen, alles junge Leute. Neue Mieter sind schwer zu finden, selbst bei reduzierten Preisen. Die Narren, die in den letzten Jahren eine Immobilie als Investitionsobjekt zu geradezu idiotischen Preisen gekauft haben, stehen jetzt vor einem Finanzproblem, denn wer soll die Hypothek abbezahlen?
Wird es bald zu Panikverkäufen kommen? Ein Durchschnittshaus in unserem Viertel kostet immer noch 2,1 Millionen, da ist also noch Luft nach unten, bis ein einigermaßen vernünftiges Niveau erreicht ist. Man merkt, wie die Wohnungsmakler schon nervös werden, und betonen, dass die Preiskorrektur etwa 1% betragen wird. Na, Kinder, versuchen wir's mal mit 50%, sage ich. Wie immer wird's der Markt richten, jede noch so absurde Blase platzt irgendwann. Wenigstens darauf ist Verlass.