09/2002
(Michael) Neben Becks hält der Amerikaner übrigens auch die Marke "St. Pauli Girl" für deutsches Bier. Nur mit Mühe konnte ich einen Arbeitskollegen vom Gegenteil überzeugen. Leider verlor ich deswegen auch noch eine Wette, denn das Gesöff wird laut Webpage (http://stpauligirl.com) anscheinend tatsächlich in Bremen (ist das wirklich Deutschland?) gebraut. Zu kaufen sah ich es allerdings in deutschen Landen noch nirgendwo. Es schmeckt außerdem grauenhaft, deswegen glaube ich nicht, dass es in Deutschland jemand kaufen würde.
Neulich fiel mir in einer einschlägigen Kneipe ein kleines Reklametäfelchen auf, auf dem zwei turtelnde Herren doch tatsächlich für ein Bier warben! Die großen amerikanischen Bierhersteller befinden sie sich in einer Zwickmühle: Die Gay-Community in San Francisco feiert nicht nur gern, trinkt gerne Bier, sondern hat im Durchschnitt auch ziemlich viel Geld dafür übrig. Eine Gruppe, die man bewerben muss, zweifellos. Andererseits wollen sie nicht an traditionellen Werten rütteln. Der Döspaddl aus Texas darf auf keinen Fall glauben, dass ist irgendwie "schwul" ist, Miller-Bier zu trinken -- sonst könnte er nie mehr mit seinen Football-liebenden Trinkbrüdern ungezwungen Miller in sich reinschütten. Folglich schalten die großen Bierkonzerne einschlägige Reklamen nur in Gegenden, in denen die Zielgruppe überproportional vertreten ist. Ich warte auf den Tag, an dem die Plakateure per Zufall die Anzeigen für San Francisco und Houston/Texas durcheinanderbringen.