08.08.1999   Deutsch English

  Rundbrief Nummer 16  
San Francisco, den 08.08.1999


Abbildung [1]: Der Netscape-Hacker mit seiner Ausrüstung

Auch nehme ich mir mittlerweile jeden Tag eine halbe Stunde Zeit, um endlich gescheit Basketball zu lernen -- einer der Basketball-Courts liegt direkt vor dem Gebäude, in dem ich arbeite, und in meinem Cubicle liegt, seit ich beim Target-Supermarkt einen gekauft habe, stets ein Basketball bereit. Gespielt wird Mann gegen Mann, wie in New-York-Harlem auf der Straße! Es ist unglaublich, wie gut manche Amerikaner Basketball spielen können, ich habe zwar noch keinen gesehen, der einen Slam-Dunk hinlegen konnte (dazu muss man so hoch springen, wie der Korb hängt, und den Ball mit einer Hand reinknallen), aber das Spielniveau ist viel höher als in Europa. Jeder hat zumindest ein paar Tricks auf Lager, und ich kann noch nicht recht viel, aber es wird täglich besser. Das Problem ist nur, dass, wenn ich in der Sommerhitze, und im Silicon Valley hat's im Sommer schon mal 40 Grad, auf dem Basketball-Court rumhetze und danach in mein Cubicle zurückkehre, ich schwitzen muss wie ein Schwein. Neulich kam ich grade von einem anstrengenden Match zurück und gleich darauf kam jemand an meinem Cubicle mit einer Frage an, also setzte ich an, ein technisches Problem zu erläutern, und während ich redete, merkte ich, dass ich brutal anfing zu schwitzen. Es trieb mir richtig die Schweißtropfen aus den Poren raus, und der Kollege begann sich schon zu wundern und mich fragend anzusehen, da er ja nicht wusste, dass ich ja noch Minuten vorher auf dem Sportplatz rumgetobt hatte. Das war dann sehr lustig, als ich erzählte, dass das nicht an seiner Frage gelegen hatte, sondern an der körperlichen Anstrengung. Erst neulich gelang es mir in einer einzigartigen Aktion, einen meiner Kollegen mit 5:4 zu besiegen -- zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er wegen eines wichtigen Projekttermins die Nacht durchgearbeitet und auf einem der bei Netscape herumstehenden Sofas nur zwei Stunden geschlafen hatte -- dennoch: ein Achtungserfolg!

Abbildung [2]: Basketball bei Netscape

Mein Kollege Dan bei Netscape hat eine Schlange im Büro. Sie heißt "Slash". Ich hatte ja schon von den Hunden berichtet, die manche Mitarbeiter mitbringen. Beliebt sind auch Aquarien in den Cubicles. Und Dan hat eben ein Terrarium mit einer Schlange, nur 60cm lang, aber immerhin. Einmal im Monat bekommt sie eine Maus zu fressen. Vor ein paar Tagen war's soweit: In der Mittagspause besorgte Dan eine Maus aus einer Tierhandlung und warf sie zur Schlange hinein. Diese verhielt sich zunächst ganz ruhig und beobachtete seelenruhig, wie die Maus hin- und herrann. Dann plötzlich sperrte sie den Rachen auf, schnappte nach der Maus und bohrte ihre langen Zähne hinein. Die Maus hatte bald ausgezappelt und die Schlange, deren Kopf vielleicht zwei Zentimeter groß ist, begann ihr Maul über die viel größere Maus zu stülpen, es dauerte ein paar Minuten und dann verschwand die Maus langsam in der Schlange, deren Körper sich entsprechend auswölbte. Nichts für schwache Nerven.

Die Netscapeler haben übrigens bessere Urlaubsbedingungen als wir von AOL. Wer vier Jahre bei der Firma ist, darf 4 Wochen lang ein sogenanntes "Sabbatical" nehmen. Im Wörterbuch steht, dass das das "Ferienjahr eines Professors" ist. Es soll dazu dienen, dass man alle paar Jahre mal in sich geht und darüber nachdenkt, wie es so weitergeht im Leben. Viele Netscapeler nehmen sich noch die zwei Wochen Jahresurlaub dazu und haben dann sechs Wochen frei, was für amerikanische Verhältnisse schier unglaublich ist. Da ich immer noch für AOL arbeite, bleibt's für mich bei zwei Wochen im Jahr -- zum Heulen!

Unser letztes Preisrätsel war wohl zu einfach für euch -- schon rund eineinhalb Stunden, nachdem die Email-Version des Rundbriefs draußen war, ging die erste richtige Antwort ein: Nach 3 Strikes ist der Hitter aus, jaja. Der gute Thomas Wiest aus Augsburg hat die CD gewonnen, die, wie gewünscht, mit Liedern bestückt wurde, die zur Hälfte Angelika und zur Hälfte ich ausgesucht hatten. Auch der liebe "Dr." Günter Speckhofer, aus Baden/Schweiz meinte, nur durch ein Unbill des Schicksals nicht gewonnen zu haben -- angeblich hatte sein Internet-Provider einen Störfall und deswegen konnte er die Email nicht rechtzeitig absenden. Um uns kostentreibende Gerichtsprozesse zu ersparen, bekam der Herr Doktor halt auch noch eine CD, da sind wir nicht so. Dass aber ein gewisser Willi R. aus Erding bei München die Tatsache, dass ein Augsburger gewonnen hatte, mit "Hamma glei denkt, dass die Schwobmzipfel wieda zamhalten!" (O-Ton) kommentierte, fanden wir gar nicht lustig! Also, Sachen gibt's ... Und auch dieses Mal gibt's wieder was zu gewinnen: Die Frage lautet: Welches der abgedruckten Bilder (außer dem ersten) wurde sonst noch manipuliert? Wie immer gibt's zwei Preise: Einen für die schnellste Email, einen für den schnellsten Brief/Postkarte.

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