Angelika Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass wir nach fast 30 Jahren in San Francisco immer noch neue Ecken entdecken. Während der Pandemie hatten wir damit begonnen, täglich Spaziergänge in der Stadt und Umgebung zu machen. Heute laufen wir zwar nicht mehr jeden Tag, aber immer noch regelmäßig.
Neulich hatte Michael herausgefunden, dass es eine City Guides Tour in unserem Viertel Noe Valley gibt. Diese kostenlosen Touren sind wirklich eine tolle Sache). Ehrenamtliche führen mit viel Begeisterung durch verschiedene Stadtteile San Franciscos. Die Touren kosten nichts, Spenden sind aber gern gesehen. Die Idee dazu geht zurück auf die Bibliothekarin Gladys Hansen, die 1976 Freiwillige suchte, um Führungen im Rathaus von San Francisco zu leiten. Inzwischen hat sich das Programm stark erweitert und umfasst zahlreiche Viertel in der ganzen Stadt. Es steht immer noch unter der Schirmherrschaft der Website der Stadtbücherei San Franciscos, auf der man sich unkompliziert anmelden kann -- und los geht's.
Die Touren richten sich nicht nur an Touristen, sondern vor allem an Einheimische, die ihre Stadt besser kennenlernen wollen. An einem sonnigen Samstag machten wir die Tour durch Noe Valley. Sie war gut besucht. Obwohl wir dachten, schon viel über unser Viertel zu wissen, haben wir doch eine Menge Neues erfahren. Am meisten hat mich fasziniert, dass die viktorianischen Häuser, die unser Viertel so prägen und heute Millionen kosten, ursprünglich für die Arbeiterklasse im 19. Jahrhundert kostengünstig gebaut wurden. Oft reihte man sie platzsparend wie Reihenhäuser aneinander. Einer der bedeutendsten Bauherren war Fernando Nelson, der viele dieser Häuser in Noe Valley errichten ließ. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass Michael sich als Freiwilliger für die City Guides meldet.
Grüße aus unserer Stadt!
Angelika und Michael