Jahresrückblick
(Angelika) Das Jahresende ist ja auch immer die Zeit, Bilanz zu ziehen und zurückzublicken. Das Anlegen eines neuen Kalenders und das Ausmisten des Adressbuches hat da für mich symbolischen Charakter. So setzte ich mich also am 31.12. hin und übertrug Geburtstage und Adressen in den neuen Kalender, nicht nur, um Ordnung zu schaffen, sondern um auch in aller Stille das Jahr 1998 revuepassieren zu lassen. Dabei habe ich an alle diejenigen von euch gedacht, die uns 1998 besucht haben, oder diejenigen, die nicht müde geworden sind, uns zu schreiben, anzurufen und den Kontakt trotz der Entfernung zu halten. Auch viele neue E-Mail-Adressen konnte ich übertragen und mehr und mehr amerikanische Adressen füllen meinen Kalender, ein Zeichen dafür, dass wir doch schon länger hier wohnen und losere Bekanntschaften zu Feundschaften geworden sind. Traurig hat mich der Anblick all jener Adressen gemacht, die ich zwar noch in meinem Adressbuch habe, und an die noch so mancher Rundbrief oder Geburtstagsgruß geschickt wurde, von denen aber das ganze Jahr keine Antwort kam. Nichts ist für immer, eine Tatsache, mit der ich mich nur schwer abfinden kann, und so habe ich es auch nicht übers Herz gebracht, diese Adressen aus meinem Adressbuch zu streichen. Am Schwierigsten war, die Adresse von Michaels Freund Jani aus Studententagen nicht mehr übertragen zu können. Jani kam 1998 beim Segelfliegen ums Leben und beim Anblick seiner Adresse tauchten Bilder von Jani auf, wie er an unserem Polterabend tanzte und glückselig als einer der letzten Gäste mit uns am Tisch saß. Immer gut gelaunt, immer eine unendliche Geschichte parat. Nichts ist für immer....
365 Tage liegen hinter uns und 365 vor uns. 1998 war ein gutes, abenteuerliches Jahr für uns. Mit Spannung und Neugier stürzen wir uns ins nächste. Bleibt die Hoffnung, dass wir viele vertraute Gesichter 1999 wiedersehen.
In diesem Sinne
Angelika und Michael