Stromausfall
(Angelika) Übrigens haben sich zwei Rekordereignisse kurz vor Weihnachten in San Francisco zugetragen. Von dem einem wurde ja sogar im deutschen Fernsehen berichtet: In San Francisco war für mehrere Stunden Stromausfall, weil irgendein Mitarbeiter von der Energieversorgungsgesellschaft, genannt PG&E, in einem Stromumschlagwerk in der Nähe von San Francisco den falschen Schalter umlegte. Nichts ging mehr: kein Computer, keine Busse und Straßenbahnen, da diese mit Oberleitung fahren, keine U-Bahn, keine Ampel, kein Geldautomat usw. Endzeitstimmung herrschte aber nicht, so wie vielfach im Fernsehen behauptet wurde; die Leute haben es eher gelassen gesehen. Dazu muss man wissen, dass in Amerika relativ häufig einmal für kurze Zeit der Strom ausfällt, mehrere Stunden ist allerdings auch für hiesige Verhältnisse äußerst ungewöhnlich. Interessant fand ich, dass überhaupt kein Notstromsystem existiert; nicht einmal am Flughafen und das in einer Stadt, die erdbebengefährdet ist, wo doch jeder weiß, dass der Strom weg ist, wenn die Erde bebt. Wir hatten das Glück, dass unsere Heizung noch ging, die läuft nämlich mit Gas und auch das warme Wasser funktionierte einwandfrei. Michael bekam von der ganzen Aufregung sowieso nichts mit, da er gerade an der Ostküste weilte. Ich habe ein wenig um meinen Kühlschrank gebangt (aber er hielt brav durch und taute nicht ab) und arg gelitten, dass ich mir den ganzen Tag keinen Kaffee kochen konnte, aber sonst war alles halb so schlimm. Sympathisch fand ich irgendwie die Geschichte, dass ein falsch umgelegter Schalter an allem Schuld war, frei nach dem Motto "Kleine Ursache-große Wirkung!", da könnte man echt einen Film draus machen.
Die zweite Sensation war, dass es in San Francisco geschneit hat. Das wird euch jetzt ganz normal vorkommen, schließlich seid ihr deutsche Winter gewöhnt, hier war es aber der erste Schneefall in 20 Jahren. Natürlich blieb der Schnee nicht liegen, die Kinder fanden es trotzdem großartig, weil viele noch nie Schnee in natura erlebt hatten.