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  Rundbrief Nummer 106  
San Francisco, den 05.02.2014


Abbildung [1]: Zwei Sterneköche auf der Jagd nach dem Michelin-Stern.

Angelika Michael ein Geschenk zu machen, ist wirklich nicht einfach, denn er hat die dumme Angewohnheit, sich immer alles selber zu kaufen und dies in der Regel eine Woche vor seinem Geburtstag oder Weihnachten. Bücher liest er mittlerweile fast nur noch elektronisch und auch Musik hört er über "Spotify" oder "Rhapsody", also über Streaming-Dienste und nicht mehr klassisch auf CD. Ich reisse mir dann jedes Mal schier die Haare aus, womit ich ihm denn wohl eine Freude machen könnte und bin mittlerweile dazu übergegangen, ihm Dinge zu schenken, wo wir beide zusammen etwas unternehmen und erleben können.

Abbildung [2]: Der Kursleiter korrigiert Angelikas Messertechnik beim Häckseln der Blätter eines Thymianzweigs.

Abbildung [3]: Angelika entnimmt der Kiste eine lebende Dungeness-Crab.

Da Michael gern kocht und ich vor langer, langer Zeit viel Freude daran hatte, Kochkurse zu absolvieren, schenkte ich Michael dieses Jahr zum Geburtstag einen Gutschein für einen gemeinsamen Kochkurs. Nach langer Recherche fand ich bei uns um die Ecke im Mission-Viertel "Jordan's Kitchen". Der Superkoch Jordan bietet Kurse an, in denen Hobbyköche in einem 4-stündigen Lehrgang am Abend ein 4-Gänge Menü zaubern. Da Michael und ich für unser Leben gern die sogenannten "Dungeness Crabs" (Riesenkrebse) essen und schon immer einmal lernen wollten, wie diese im Lebendzustand zu verarbeiten sind, meldete ich uns zum "Crab Cookout" an.

Abbildung [4]: Im kochenden Wasser brodeln die Dungeness-Crabs etwa 12 Minuten bis sie fertig gegart sind.

Die Dungeness-Krebse leben in der Bay von San Francisco und im Pazifik nahe der Westküste der USA und sind zwischen November bis Juni zu bekommen. Sie sind wirklich riesig, ihr Panzer hat 15-20cm Durchmesser und sie wiegen etwa ein Kilo. Unser Kochkurs fand Ende Januar statt. 14 Personen nahmen teil und Jordan half uns mit seinem Assistanten, alles über die Krebszubereitung zu erfahren. Wir waren begeistert und hatten super Spaß. Erst habe ich gedacht, dass ich mich nicht trauen würde, den lebenden Krebs anzufassen und ins kochendheiße Wasser zu platzieren, aber Jordan zeigte uns, dass man den Krebs nur von hinten packen muss, so dass er einen nicht mit seinen Scheren zwicken kann, und mutig erlag ich dem Gruppenzwang.

Abbildung [5]: Nach dem Kochen landen die Dungeness-Crabs im Eiswasser.

Lustigerweise wirkten die Viecher zunächst recht apathisch, aber fingen dann doch das Zappeln an, als wir sie hochnahmen. Schnell im kochenden Wasser versenkt, rührten sie sich zum Glück nicht mehr. Hilfreich war auch, dass wir während des Kochens Wein trinken durften und sich schon bald eine äußerst gelöste Stimmung bei allen Teilnehmern einstellte. Jordan zeigte uns auch, wie der gekochte Krebs dann auszunehmen ist. So entfernten wir zunächst den Panzer und dann die Innereien wie die Lunge. Essen kann man den mit dem Messer geviertelten Körper, aus dem man dann das Fleisch herauspult, sowie die Scheren und die acht Füße, deren harte Schale man erst knackt bevor man an das delikate Fleisch kommt.

Abbildung [6]: Nun geht es ans Säubern und Zerlegen der Dungeness-Crab.

Hier ist die Liste der gekochten vier Gänge: Dungeness-Krebsfleisch in Kokonusmilch auf Gurkenscheiben; Bucatini Nudeln mit Krebsfleisch; geröstete Krebse in Orangen- und Knoblauchbutter; Apfel- und Birnenkompott mit Maismehl Croutons. Schön war, dass die gesamte Gruppe zusammen kochte und dann auch später gemeinsam aß. Jordan zeigte mir sogar persönlich, wie ein großes Chef-Messer zu handhaben ist. Topp Kurs!!!

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