Angelika San Francisco hat wie viele Metropolen dieser Welt notorischen Parkplatzmangel. Wir haben schon des öfteren berichtet, welche Feinheiten der Autofahrer, der in San Francisco einen Parkplatz sucht, zu beachten hat: Straßenreiningung, Anwohnerparken, rote, grüne, blaue und weiße Markierungen am Randstein, und so weiter. Parken an der Parkuhr ist in der Regel teuer. Im Schnitt kostet es $2 pro Stunde, aber in Downtown San Francisco gleich $3.50 und an der Touristenmeile Fisherman's Wharf $3. Die neuen Parkuhren gehen dann auch mit der Zeit und können nicht nur mit Kleingeld gefüttert werden. Der Autofahrer kann mit Kreditkarte zahlen oder einer Parkkarte, die er im Wert von $20 oder $50 erwerben kann und dann in die Parkuhr steckt. Der entsprechende Betrag wird dann von der Karte abgebucht. Bis zu Beginn diesen Jahres brauchten Autofahrer bis auf einige wenige Ausnahmen sonntags nichts in die Parkuhren zu werfen. Ab Januar 2013 ist das vorbei. Auch am Sonntag kostet das Parken an der Parkuhr in San Francisco nun Geld, und zwar von 12 Uhr mittags bis 18 Uhr. An Wochentagen zahlt man in der Regel von 9 Uhr bis 18 Uhr. Es heißt, dass dadurch mehr Parkplätze turnusmäßig zur Verfügung stehen, denn der Autofahrer kann jetzt nicht mehr von Samstagabend bis Montagmorgen an der Parkuhr parken, was in unserem Viertel Noe Valley gängige Praxis auf den Straßen mit Parkuhren war. Natürlich spült der zahlungspflichtige Sonntag auch mehr Geld ins Stadtsäckel.
Überhaupt gibt sich San Francisco sehr innovativ, wenn es um das Parken und Bezahlen an Parkuhren geht. Ein Pilotprojekt mit dem Namen SFPark versucht, den Preis, der zu zahlen ist, von der Anzahl der freien Parkplätze abhängig zu machen. Ist die Nachfrage nach Parkplätzen groß, steigt der Preis an den Parkuhren, in der Hoffnung, dass durch den höheren Preis Autofahrer für kürzere Zeitspannen an der Parkuhr parken und dadurch Plätze frei werden oder sie gleich dort parken, wo es günstiger ist und vielleicht bereit sind, etwas weiter zu laufen. Der Preis an der Parkuhr erhöht sich in 25-Cent-Schritten pro Monat (bis zu einem Maximum von $6 in der Stunde), solange bis im Schnitt ein Parkplatz pro Straßenblock zur Verfügung steht. In Gegenden, in denen viele Parkplätze frei sind, sinkt dementsprechend der Preis. Über eine Applikation auf dem eigenen Smartphone kann sich der Autofahrer über Preise und die aktuelle Situation der Parkplatzlage informieren. Um das SFPark-Programm zu verwirklichen, braucht es natürlich Parkuhren, die über die entsprechende Technologie verfügen, um die Daten aufzunehmen und zu analysieren. An sich ist das Ganze ja keine schlechte Idee, wenn dadurch alles tatsächlich ein wenig umverteilt und besser genutzt wird oder sich vielleicht sogar jemand für ein alternatives Verkehrsmittel entscheidet. Parkuhren helfen aber den Anwohnern im Viertel rein gar nichts, weil diese Parkplätze brauchen, auf denen sie ihre Autos länger stehen lassen können und nicht nur für zwei Stunden.