Angelika Michael hat ja im Rundbrief 11/2009 von den noch etwas mittelalterlichen Methoden berichtet, mit denen in San Francisco der Strom abgelesen wird. Allerdings ist die Modernisierung schon in vollem Gange, denn nach und nach ersetzen nicht nur in San Francisco sondern in ganz Kalifornien sogenannte "SmartMeter" (frei übersetzt etwa: schlaues Messgerät) die alten Zähler.
Die neuen digitalen Zähler messen den Strom- und Gasverbrauch, und die Daten werden dann drahtlos an die Gas- und Elektrizitätswerke (PG&E in San Francisco) übermittelt. Der Kunde kann dann jederzeit am Computer verfolgen, wieviel Strom er gerade verbraucht, denn der Strom wird stündlich abgelesen. PG&E hofft, auf lange Sicht durch eine variable, tageszeitabhängige Preisgestaltung, Kunden dazu zu bewegen, den eigenen Verbrauch dementsprechend anzupassen.
Lustigerweise scheinen die "SmartMeter" aber doch nicht so schlau zu sein, wie ihr Name suggeriert. Manche Kunden, die bereits einen neuen digitalen Zähler haben, beklagen, dass ihre Strom- und Gasrechnung plötzlich dramatisch (bei einigen Kunden einige Hundert Dollar) angestiegen ist. PG&E behauptet aber, es liege nicht an den Zählern, sondern vielleicht doch an der mangelnden Intelligenz der Kunden, denn beim Überprüfen der hohen Rechnungen stellte sich teilweise heraus, dass einige Kunden den neuen Zähler noch gar nicht installiert hatten oder die höhere Rechnung durch Strafgebühren für nicht bezahlte Rechnungen zustande kam. Auf jeden Fall sollen jetzt unabhängige Experten, die Zähler testen. Eine Internetseite fasst die SmartMeter-Beschwerden aus Kundensicht zusammen.
Michael Übrigens sprießen seit neuestem in Punkto Stromverbrauchsmessung allerlei Gadgets aus dem Boden: Google hat die Powermeter-Software herausgebracht, und ein Kasterl von TheEngergyDetective zeigt den aktuellen Stromverbrauch auf dem Wohnzimmertisch an. Da weiß der Herr des Hauses gleich Bescheid, falls ein Mitbewohner wieder leichtsinnigerweise Strom verprasst!