Angelika Im Oktober und November schleppte ich Michael von einer Ausstellungseröffung zur nächsten. Ich habe ja schon einmal erwähnt, dass immer im Oktober Künstler im Rahmen der sogenannten "Open Studios" ihre Studios öffnen, um ihre Werke zu zeigen (Rundbrief 12/2005). Nun besitze ich zwar kein Studio, aber ich bin ja in einer Fotogruppe recht aktiv und so entschieden sich acht Leute aus unserer Gruppe, einen Raum in Fort Mason, eine Art Kulturcenter in San Francisco, anzumieten und ein Wochenende lang unsere Fotos der Öffentlichkeit zu zeigen. Ich arbeitete Tag und Nacht, um alles fertig zu bekommen, und Michael musste einige Wochen akrobatische Fähigkeiten aufwenden, um sich einen Weg durchs Wohnzimmer zu bahnen. Leider mussten wir mit den Blue Angels konkurrieren, der jährlich stattfindende Flugshow, die sich um Fort Mason herum abspielt. Es herrschte Verkehrschaos und Parkplatznot und einige Fotofans schafften es nicht, zu uns vorzustoßen. Michael meinte, dass auch meine Marketingstrategien noch etwas verbesserungswürdig wären, damit ich meine Werke auch an den Mann bringe. Nun ja, Übung macht den Meister.
Jetzt im November stelle ich 11 meiner Fotos wieder mit meiner Fotogruppe im Berkeley Art Center aus. Das Thema der Ausstellung ist "Loss" (Verlust) und ich zeige Fotos, die ich im Haus meiner Oma nach ihrem Tod aufgenommen habe. Etwas nervenaufreibend war, dass ich sogar einen Vortrag über meine Fotos halten musste. Wir veranstalteten nämlich einen sogenannten Künstlertalk. Aber das Publikum war freundlich und interessiert.