03.02.2008   Deutsch English

  Rundbrief Nummer 73  
San Francisco, den 03.02.2008


Abbildung [1]: Der rasende Rundbriefreporter schießt mit einer 9-Millimeter-Pistole.

Michael Als mich eines Tages ein Arbeitskollege fragte, ob ich Lust hätte, mit ihm am Wochenende zum Schießen zu gehen, sagte ich natürlich zu. In Rundbrief 01/2001 haben wir schon einmal darüber berichtet, dass es in Amerika ganz normal ist, dass Privatleute Waffen in ihrer Wohnung haben. Gelegenheit zum Üben bieten Schießstände, wie zum Beispiel "Jackson Arms" in South San Francisco, unweit des Supermarkts "Costco".

Der Kollege besitzt eine Pistole der Marke Springfield Amory XD-9 und wir luden sie vorschriftsmässig in einem mit einem Vorhängeschloss versehenen Kästchen in den Kofferraum unseres Autos und brausten damit 10 Minuten auf der Autobahn gen Süden. Eine Pistole muss in Kalifornien, wie schon einmal in Rundbrief 08/2003 besprochen, ungeladen, von der Munition getrennt und verschlossen transportiert werden. Sie darf nicht im Handschuhfach liegen, damit man nicht auf die Idee kommt, in Rage andere Verkehrsteilnehmer wegzupusten.

Abbildung [2]: Hab ich auch wirklich getroffen?

Auf dem Schießstand mussten wir unsere kalifornischen Führerscheine hinterlegen und durch Unterschrift die Regeln des Clubs akzeptieren. Mein Arbeitskollege war schon mal dagewesen und wurde deswegen als "Coach" (Trainer) klassifiziert. Der Einweiser führte uns mit der Pistole und einer Übungspatrone ans Ende des Ganges und wir gingen den Lade- und Entladevorgang durch. Ich war ja mal vor vielen, vielen Jahren mal als Wehrpflichtiger beim Bund, deswegen kannte ich das alles schon und es ging ruckzuck.

Abbildung [3]: Auf dem Schießstand "Jackson Arms"

In zwei durch doppelte Türen vom Eingangsbereich abgetrennten Räumen befanden sich jeweils acht Schießscharten. Diese nach vorne und hinten offenen Bereiche waren etwa einen Quadratmeter groß und verfügten über ein kleines Tischchen, auf das man die Pistole legte und das Magazin mit Patronen füllte. Wir bekamen Zielscheiben mit, die entweder Ringe mit Zahlen zeigten oder menschliche Silhouetten. Diese befestigte man mit Klammern auf einem Wägelchen, das auf Drahtseilen lief und sich per Knopfdruck 10 - 30 Meter auf die Schießbahn fahren ließ.

Unser Einweiser erklärte, dass man vom Schießstand aus nicht mit der geladenen Pistole nach hinten fuchteln oder gar in den Kassenraum zurückgehen darf. Und auch wildes Rumballern auf die Seitenwände der Schießbahn wird mit einem "Strike" geahndet. Beim ersten "Strike" gibt's eine Verwarnung, beim zweiten muss man den Schießstand verlassen und darf erst am nächsten Tag zurückkehren.

Video: Video auf dem Schießstand

Wir hatten einen Höllenspaß, feuerten jeder so um die 60 Schuss ab und stellten fest, dass es gar nicht so einfach ist, mit einer 9mm-Kanone eine Person auf 10m Entfernung zu treffen. Das Ding hat einen ziemlichen Rückschlag, und man muss schon sehr genau zielen und ruhig halten, damit man trifft. Sogar ein kleines Video hat mein Kollege mit Angelikas kleinem Fotoapparat gedreht, den ich mitgebracht hatte. Eine 9mm-Patrone kostet übrigens etwa 25 Cent, wenn man sie in großen Mengen im Großhandel kauft, und etwa das Doppelte falls man sie auf dem Schießstand erwirbt. Und eine Stunde auf der Bahn kostet $14 plus $7 für jeden weiteren Schützen, Ohrenschützer und Schutzbrillen gibt's für $1.50 -- also alles gar nicht teuer! Ab zwei Personen kann man sogar eine Pistole mieten, das kostet $12 - $20 pro Stunde. Und Montags ist dort "Ladies Night", halber Bahnpreis für die Damenwelt!

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Letzte Änderung: 27-Apr-2019