Dim Sum und andere Leckereien
(Angelika) Bedingt durch das schlechte Wetter (sollte El Nino tatsächlich existieren?) mussten wir unsere Wochenendaktivitäten in der letzten Zeit auf Etablissements mit einem Dach über dem Kopf verlegen. So haben wir diverse Museen abgeklappert und neue Restaurants ausprobiert. San Francisco bzw. die ganze Bay Area ist wirklich eine kulinarische Hochburg und man kann sich kaum entscheiden, wo man hingehen soll, weil es so viel Auswahl gibt. Wir haben uns dann gedacht, es wäre gar nicht dumm, Restaurants aufzusuchen, die wir in Deutschland nicht so schnell finden werden. Zunächst haben wir also die äthiopische Küche ausprobiert, was gut, billig und witzig war. Das Restaurant heißt "Blue Nile" und ist ein absoluter Insidertip. Man sitzt in mit Holzperlenvorhängen abgetrennten, schummrigen Kabuffen und darf mit den Fingern essen. Dazu reißt man sich ein Stück äthiopischen Brotes mit dem Namen "Injera" (müsst ihr euch etwa wie einen Pfannkuchen vorstellen) ab und schnappt sich mit Hilfe des Brotes das Gemüse oder das Fleisch. Man trinkt dazu Honigwein, was ein echter Hit ist. Ein weiterer kulinarischer Höhepunkt: Das weltbeste Dim Sum Restaurant in der Geary-Street. Die Asienfahrer unter euch werden wissen, was Dim Sum ist. Die Legende besagt (bzw. mein Restaurantführer behauptet es), dass Dim Sum deshalb entstanden ist, weil die chinesische Geschäftsleute es liebten, Stunden in Teehäusern zu verbringen, um dort ihre Geschäfte abzuwickeln. Da man dabei bekanntlich hungrig wird, begannen die Teehäuser, kleine Snacks anzubieten. Dies läuft bis heute folgendermaßen ab: Kellner fahren mit kleinen Servierwagen durch das Restaurant und man nimmt sich einfach, was man mag, wobei es auf jedem Servierwagen etwas anderes gibt. So gibt es Muscheln, Krabben oder Champignons, umgeben von Nudelteig, sogenannte Dumplings, Frühlingsrollen, Mangocreme usw. Auf jeden Fall echt gut! Nachdem euch jetzt sicher das Wasser im Munde zusammen gelaufen ist, will ich meinen Ausflug ins Land der Gourmets beenden. Am Rande sei nur noch bemerkt, dass Michael ab Mitte Februar einen Kurs belegt hat, in dem ihm das richtige Weinprobieren beigebracht werden soll. Es geht um europäische und kalifornische Weine. Nachdem wir das Napa und Sonoma Valley (Weingebiete) ja vor der Haustür haben und schon einige Weinproben hinter uns haben, hat Michael nun den Ehrgeiz entwickelt, zu lernen, wie man einen guten von einem schlechten Wein unterscheidet. Die Zeit des Supermarktweines ist also eindeutig vorbei.