25.04.2025   Deutsch English

  Rundbrief Nummer 158  
San Francisco, den 25.04.2025


Abbildung [1]: Alle Eier ausverkauft

Angelika Im März hatte ich Geburtstag. Zum Geburtstag gibt es bekanntlich Kuchen. Da Eier aber in den USA zur Zeit Mangelware sind, mussten wir tatsächlich unsere Eier vor meinem Geburtstag rationieren. Wir verzichteten auf unser Frühstücksei am Wochenende, damit noch genug Eier für das Kuchenbacken übrig blieben. In den Supermärkten dürfen Kunden hier zur Zeit nur eine bestimmte Anzahl von Eierkartons kaufen. Beim "Trader Joe's" zum Beispiel nur einen Karton mit 12 Eiern pro Kunde pro Tag. Kommt der Kunde aber nicht gleich in der Früh, guckt er auf leere Eierregale.

Abbildung [2]: Ganz schön happig: Mehr als 10 Dollar für ein Dutzend Eier.

Es versteht sich von selbst, dass durch die Knappheit die Preise für Eier stiegen. Das haben wir schon in der Schule über die Marktwirtschaft gelernt: Das Gut ist knapp, die Nachfrage aber hoch, rauf geht der Preis. In San Francisco ist der Durchschnittspreis für ein Dutzend Eier zur Zeit schlappe 9 Dollar. "Trader Joe's" ist eine der wenigen Supermarktketten, die ihre Eierpreise noch nicht exorbitant herauf geschraubt haben. Dort bekommt der Kunde den Eierkarton noch für 5 Dollar. Allerdings sind deshalb die Regale immer besonders schnell leer. Die ersten Restaurants schlagen einen Aufpreis auf eierlastige Gerichte auf, wie zum Beispiel die Ketten "Waffle House" und "Denny's".

Abbildung [3]: In den Morgenstunden beginnt der Run auf das Eierregal.

Aber warum sind hier in den USA die Eier knapp? Ein Ausbruch der Vogelgrippe ist der primäre Grund. Viele Hühner mussten gekeult werden, da sie den Virus in sich trugen. Weniger eierlegende Hühner produzieren nun leider weniger Eier für den Verkauf. Hühnerfarmen in den USA haben oft eine stattliche Größe, von bis zu einer Million Hühner pro Farm. Bricht die Vogelgrippe aus, müssen in der Regel aber alle Hühner getötet werden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Abbildung [4]: Eier von unermesslichem Wert im Redaktionskühlschrank

Die Preise für Eier waren schon vor dem Ausbruch der Vogelgrippe durch die Inflation bedingt angestiegen, und auch neue Regulierungen in einigen Bundesstaaten wie käfigfreie Haltung auf Hühnerfarmen haben die Knappheit verschärft. In Kalifornien gilt seit 2022, dass eierlegende Hühner auf Hühnerfarmen nicht mehr in Käfigen gehalten werden dürfen, und ihnen Bewegungsfreiheit zusteht. Die Regeln gelten auch für Eierproduzenten außerhalb Kaliforniens, falls deren Produkte hier bei uns importiert werden. Die kalifornischen Wähler hatten nämlich im Jahr 2018 mit 63% für die Proposition 12 "Farm Animal Confinement Initiative" gestimmt, die artgerechte Haltung vorschreibt. Seit 2022 wird sie umgesetzt. Besonders jetzt an Ostern stehen Eier im Mittelpunkt. Was aber tun, wenn die Eier knapp sind? In der New York Times las ich neulich, dass einige schlaue Füchse auf Alternativen umsteigen wie zum Beispiel Kartoffeln färben anstatt Eier. Nun ja, wer's mag.

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Letzte Änderung: 30-Apr-2025