Wahlkampf für den Govaneursposten
(Angelika) Da ich ja in meinem letzen Rundbrief das Thema "Medien" aufgegriffen habe, will ich euch auch heute noch mit einigen Geschichten diesbezüglich unterhalten. Zunächst einmal herrscht nicht nur bei euch in Deutschland Wahlkampf, auch in Kalifornien wird ein neuer Gouverneur (so etwas wie ein Ministerpräsident) gewählt. Es sind drei demokratische Kandidaten im Rennen und ein Republikaner (ein Republikaner ist von der konservativen Partei; bitte nicht verwechseln mit den rechtsradikalen Republikanern in Deutschland). Nun sollte man ja meinen, dass sich die Demokraten gegen den republikanischen Kandidaten verbünden. Falsch gedacht. Die drei demokratischen Kandidaten liefern sich regelrechte Schlammschlachten im Fernsehen. In den Wahlwerbespots geht es nun nicht mehr darum, was für ein politisches Programm der einzelne hat, sondern nur noch, welche Gemeinheiten der eine über den anderen gesagt hat. Alles dies erfolgt mit Namensnennung, was in Amerika wegen der freien Meinungsäußerung nicht verboten ist. Ein echtes Affentheater. Erschreckend ist auch, dass sich jeder der Kandidaten damit brüstet, für die Todesstrafe zu sein und härter gegen Straftäter vorgehen will. Wohlgemerkt, ich spreche hier von den Demokraten, die eigentlich als liberal gelten. Sehr merkwürdig. Das ist ungefähr so, als wenn sich die Grünen plötzlich für das Senken der Benzinpreise einsetzen würden.