Bush versus Schröder
(Angelika) Mich überraschte, wieviel die deutschen Zeitungen über die "vergiftete Atmosphäre" zwischen Bush und Schröder wegen ihrer unterschiedlichen Auffassungen bezüglich eines Irak-Krieges berichteten. Einige Kommentare, vor allen Dingen in der von mir sonst sehr geschätzten Süddeutschen Zeitung, fand ich dabei derartig pro Bush, dass ich so manchen Leserbrief im Kopf verfasste und mich fragte, was in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung vor sich geht.
Natürlich ist es falsch, wenn Schröder sich nur deshalb gegen Bush stellt, um einen Wahlkampf zu gewinnen. Auch vor blindem Anti-Amerikanismus sollte man sich hüten. Aber bei Bushs Außenpolitik wünschte man sich, dass nicht nur bei Schröder die Alarmglocken läuten, sondern auch bei anderen europäischen Politikern. Schließlich stellte Bush der Öffentlichkeit erst kürzlich ein Papier vor, in dem präventive Militärschläge als legitime Maßnahme gebilligt werden und die Militärdominanz der USA fortan als unantastbar gilt. Ich fand ja sowieso, dass sich die Altherrenriege, sprich Bush, Rumsfeld und Cheney gegenüber Deutschland wie Teenager aufführten: Erst drohen wir und wenn ihr nicht spurt, ziehen wir uns beleidigt zurück und schmollen. Das reinste Kasperltheater.
Grüße nach drieben!
Angelika und Michael