Fotostunde
(Angelika) Mittlerweile werde ich dort nur noch als "Egglady" ("Eierdame") gehandelt, da sieben meiner Stillleben mit Eiern ausgestellt worden sind (ich hatte davon in dem letzten Rundbrief berichtet). Das Problem ist nur, dass ich meine Eierphase überwunden habe und auf Selbstportraits umgestiegen bin. Mal sehen, was sich daraus für ein Spitzname ergeben wird. Auch in meinem Monitorjob in der Dunkelkammer gehe ich nach wie vor auf. Es macht viel Spass und ist insofern ideal, als ich meine Fotografier- und Lehrleidenschaft verbinden kann. Natürlich gehe ich nach wie vor zweimal die Woche ins Tenderloin zu den Kindern (einige von euch haben danach in ihren Briefen gefragt), schließlich bin ich vor den Sommerferien zum Volunteer Nummer 1 gewählt worden, so etwas verpflichtet.
Ich bin also ziemlich beschäftigt. Ich glaube, 40 Stunden arbeiten könnte ich gar nicht mehr, dann würde ich das Fotografieren nicht mehr unterkriegen und das ist mittlerweile ein ziemlich wichtiger Bestandteil in meinem Leben geworden, ohne den ich nicht mehr sein will. Michael stöhnt schon immer, weil mir mittlerweile eine Kamera nicht mehr genug ist und ich mit einem größerem Format liebäugle, da solche Kameras ein größeres Negativ produzieren. Nur sind die auch dementsprechend teuer, sozusagen der Mercedes unter den Kameras.