Angelika/Mike Schilli |
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Toppprodukt: Das Jawbone Up-Band
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Michael Den ganzen Tag nur im Büro zu sitzen ist ungesund, Bewegung tut gut und wirkt dem sonst unausweichlichen Trend zur Wampenbildung entgegen. Aber wieviel Schritte geht man tatsächlich so am Tag, waren es schon genug, oder sollte man im Fitnessstudio noch schnell eine halbe Stunde laufen oder einen Abendspaziergang drauflegen? Um das herauszufinden trage ich seit Anfang August das Armband in Abbildung 1.
Dieses sogenannte Up-Band von der Firma Jawbone misst wieviele Schritte ich pro Tag gehe und wie lange ich jede Nacht schlafe. Auf meinem Smartphone sehe ich dann in bunten Grafiken wieviele Kalorien ich verbrannt habe, wie lange ich untätig herumgesessen bin, und wie oft ich nachts aufgewacht bin. Außerdem kann ich das Band so einstellen, dass es mich mit leichtem Vibrieren weckt, wenn es ungefähr Zeit zum Aufstehen ist, aber ich nicht gerade im Tiefschlaf schlummere, sondern eh schon leicht herumzappele. Dann soll das Aufstehen angeblich weniger grausam sein.
Da Angelika ebenfalls ein Up-Band trägt, ihre Daten in ihr Mobiltelefon füttert, und sie für mich freigibt, kann ich ihre sportlichen Aktivitäten auf meinem Telefon mitverfolgen und bissige Kommentare abgeben, falls ihr Zähler am Abend immer noch nicht auf 10.000 steht. Das ist die empfohlene Anzahl der täglich zu absolvierenden Schritte, wer mehr oder weniger leisten möchte, kann dies entsprechend einstellen. Mit mehreren Leuten in einem "Team" spornt die Konkurrenz zu erstaunlichen Höchstleistungen an, jeder möchte den anderen überbieten. Bei Yahoo drehten die Leute tatsächlich extra morgendliche Jogging-Runden oder absolvierten am Wochenende Gewaltmärsche, um die Führung im Kollegenkreis zu übernehmen.
Das Up-Band misst lediglich die Beschleunigungsdaten während man beim Gehen oder Laufen mit den Armen schlenkert, kümmert sich also nicht darum, ob man tatsächlich von der Stelle kommt. Es funktioniert deswegen auch auf einem Fitnesstrainer oder Laufband einwandfrei. Die gemessenen Kilometer stimmen so ungefähr, und falls sie von der tatsächlich zurückgelegten Strecke abweichen, lässt sich das Band mit GPS-Daten vom Smartphone nachkalibrieren. Natürlich könnte man das Band leicht überlisten, indem man es an einem Haustier oder einem krabbelndem Kleinkind festbindet, aber das wäre ja dann Betrug!
Das neumodische Gadget ist mit $130 nicht ganz billig, und auch noch technisch nicht ganz ausgereift. Im Kreis meiner Arbeitskollegen gaben manche Bänder nach einer Weile den Geist auf. Aber das ist bekanntlich der Preis dafür, auf jeder Modewelle mitzureiten und neue Trends als Erster auszuloten. Das Band ist außerdem ein Hingucker, da fragen die Leute auf Parties gleich neugierig nach. Toppprodukt!
Grüße aus Europas Zukunft:
Angelika & Michael
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