12.07.2008   Deutsch English

  Rundbrief Nummer 75  
San Francisco, den 12.07.2008


Abbildung [1]: Touristen marschieren in das Perl-Harbor-Memorial.

Michael Und diesmal haben wir uns sogar das kulturelle Programm um "Pearl Harbor" reingezogen. Wenn ihr im Geschichtsunterricht aufgepasst habt, wisst ihr, dass in diesem Hafen bei Honolulu auf der Hawaii-Insel Oahu eine Schlacht stattfand, nach der Amerika unmittelbar auf der Seite der Allierten in den zweiten Weltkrieg gegen Deutschland eintrat.

Und das kam so: Während Hitler-Deutschland 1941 in Europa herumtobte und ein Land nach dem anderen attackierte, rutsche Amerika unruhig von einer Pobacke auf die andere und konnte nicht eingreifen. Das Königreich Japan hingegen tobte im Norden Chinas rum und die USA sahen auch das nicht gern und drehten Japan mittels Handelsembargo flugs den Ölhahn ab.

Abbildung [2]: Die Eintrittskarte für Pearl Harbor

Nun war Hawaii anno 1941 noch kein Bundesstaat der USA, das passierte erst viel später, nämlich 1959. Aber schon um 1900 hatten die USA das Inselreich Hawaii nach jahrzehntelangem Hickhack annektiert und alle neun Schlachtschiffe ihrer Pazifikflotte im Hafen von Honolulu geparkt. Der Name "Pearl Harbor" des Hafens stammt übrigens von den Hawaiianern, "Pu'uloa" heißt wörtlich "Hafen der Perlen", und bezieht sich auf die dort bis ins späte 19. Jahrhundert ansässigen perlenproduzierenden Austern.

Abbildung [3]: Harsche Regeln an der Pearl-Harbor-Gedenkstätte

Von Japan bis Hawaii ist's nur ein Katzensprung von 5000 Kilometern, also setzten die Japaner eine Flotte mit Flugzeugträgern Richtung Hawaii in Bewegung, die tatsächlich zwei Wochen lang unbemerkt durch die Südsee kreuzte. 200 Kilometer vor Hawaii hatten die Japaner ihr Ziel erreicht, starteten 180 japanische mit allerhand Knallkörpern ausgestattete Flugzeuge Richtung Pearl Harbor, erwischten die Amis mit heruntergelassenen Hosen und bombten die gesamte amerikanische Pazifikflotte kurz und klein.

Ein Schlachtschiff, die "USS Arizona", ging gleich mit 1100 Mann unter. Der Schiffskörper liegt noch heute im seichten Wasser von Pearl Harbor und ein rostiger Stahlturm spitzelt aus dem Wasser. Statt die Leichen der Soldaten zu bergen, ließ man sie dort unten und baute ein Denkmal quer übers Schiff. Wenn man heute als Tourist die kostenlose "Pearl Harbor Tour" macht, sieht man, wie noch immer Öl aus dem Schiffsinnern nach oben austritt und im Hafen umeinanderschwimmt!

Abbildung [4]: Aus dem Schiffswrack der USS Arizona kommt immer noch Öl.

Abbildung [5]: Extrem sauber geputzte Schuhe des Marine-Soldaten, der das Schiff zum Pearl Harbor Memorial lenkte.

Das Ganze ist natürlich recht pathetisch aufgezogen und ich habe sogar die Hand eines circa hundertjährigen Kriegsveteranen geschüttelt, der dort anwesend war und Autogramme gab. Der hat wohl nicht gewusst, dass ich Deutscher war, harhar! Das Museum und die Gedenkstätte sind nicht sehr ergiebig, aber wenn man schon mal da ist, kann man sich's auch ansehen.

Abbildung [6]: Ein Veteran posiert mit einer Touristin.

Und auch der Rest der Geschichte dürfte euch bekannt sein: Nach dem Überraschungsangriff in Pearl Harbor traten die USA in den zweiten Weltkrieg ein, hauten den Japanern zwei Atombomben aufs Dach und bremsten auch Deutschland mit Hilfe der restlichen Allierten gründlich aus. Lebende Geschichte!

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