Die Glide-Memorial-Church
(Angelika) Und zum guten Schluss möchte ich euch noch kurz von unserem Gottesdienstbesuch in der Glide Memorial Church in San Francisco berichten. Die Kirche befindet sich zunächst einmal in einem ziemlich schlechtem Viertel in San Francisco. Das hat uns aber trotzdem nicht davon abgehalten, uns dort eines sonntags hinzubegeben. Und ihr könnt euch echt nicht vorstellen, wie es in dem Gottesdienst abging. Zunächst einmal sang der total peppige Gospelchor, wobei die Gottesdienstbesucher im Takt mitklatschten und tanzten. Die Predigt des schwarzen Pfarrers wurde immer wieder durch enthusiastische Zwischenrufe unterbrochen wie "Amen" oder "Yes, he is right!" und war auch so ziemlich lebendig und modern. Die Gottesdienstbesucher hatten alle möglichen Hautfarben, kamen aus unterschiedlichsten Bildungsschichten und Religionen und jedes Alter war vertreten. Ich bin mir nicht sicher, ob jedem von euch so eine Art "Show" gefallen würde, aber wir haben uns wohlgefühlt. Irgendwie war in dem Gottesdienst das San Francisco vertreten, das Michael und mir besonders gefällt: "Liberal, lebendig, farbenfroh!" Die Gemeinde ist übrigens nicht nur wegen ihrer extravaganten Gottesdienste sondern wegen ihres sozialen Engagements bekannt. Da in dem Viertel, in dem sich die Kirche befindet, die Obdachlosen-, Drogen- und Gewaltproblematik sehr stark präsent ist, gibt die Gemeinde nicht nur drei Mahlzeiten pro Tag an bis zu 3500 Personen aus, sondern hat auch eine Tageseinrichtung für Kinder, Computerkurse, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, Programme gegen Drogen und Aids, Projekte zur Reduzierung der Gewalt in den Familien usw. Die Gemeinde arbeitet viel mit Freiwilligen (bis zu 5000 pro Jahr) und ich bin stark am überlegen, ob ich mich nicht für den vorschulischen Bereich melde, in dem Kinder aus schwierigen Familien täglich betreut werden. Aber zunächst steht ja ersteinmal mein Deutschlandbesuch an.
So, jetzt habe ich genug berichtet. Wir denken an euch!
Alles Liebe!