(Michael) In San Francisco werden erwartungsgemäß viele Filme gedreht. Es ist ja auch eine der schönsten Städte der Welt, und außerdem gibt's hier diese irre steilen Straßen. Neulich habe ich herausgefunden, dass zwei davon die rekordverdächtige Steigungsrate von 31.5% aufweisen: Die Filbert-Street, die parallel zur berühmten geschwungenen Lombard-Street verläuft, und die 22. Straße, die gleich bei uns um die Ecke steil abfällt. Bei den schönen alten viktorianischen Häusern und den urigen Stadtvierteln ist es also kein Wunder, dass hier viele Filme gedreht werden. Auf Anhieb fallen mir folgende Produktionen ein: Ms. Doubtfire und Dirty Harry. In letzerem (irgendwann in den 70ern gedreht) scheuchte Dirty Harry zu meinem Erstaunen einen Schurken eine Seitenstraße namens "Osgood Place" im Stadtteil North Beach hoch. Osgood Place -- wo die Niederlassung der Firma "Blaxxun Interactive" war, mit der ich damals nach San Francisco kam! Mann, das waren noch Zeiten! Egal -- aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, war, dass in San Francisco alle näslang Filme gedreht werden und irgendwo immer irgendwelche Straßen abgesperrt werden, damit die Filmteams ihre Knutschszenen, Schießereien und Autoverfolgungsjagden drehen können. Die Filmstars halten sich dabei in Wohnwagen auf. Wie Abbildung 13 zeigt, gibt es sogar Firmen, die sich auf die Ausstattung solcher Wohnwagen spezialisieren. Sollte ich mal von Fernsehshow zu Fernsehshow reisen müssen, kaufe ich mir auch so ein Teil.
Dementsprechend laufen auch relativ viele Filmstars auf der Straße umher. Bei uns im Viertel auf der 24sten Straße wurde neulich Julia Roberts im Kaffeeladen "Martha" mit ihrem neuen Gschpusi Benjamin Bratt gesehen, wie mir der Mann vom Videoladen aufgeregt erzählt hat. Wäre ich zu der Zeit bei Martha's gewesen, hätte ich die beiden natürlich mit Nichtachtung gestraft, ich kann sie nämlich nicht ausstehen! Vielleicht hätten sie auch mich zuerst erkannt: "Sind Sie nicht ... der Autor von ... 'Perl Power'? Tina, komm mal schnell hier rüber ...", ach es ist eine Last, berühmt zu sein. Ich gehe ja nach wie vor gerne einfach in Jeans und Pullover einkaufen, ohne dass mich gleich jeder um ein Autogramm anhaut.