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Angelika/Mike Schilli |
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Angelika Der viele Regen bringt natürlich so einiges Positives mit sich. Die natürlichen Wasserspeicher in Kalifornien sind seit langem wieder einmal voll. Wir hoffen deswegen auf eine weniger destruktive Waldbrandsaison, weil der Boden und die Landschaft ordentlich durchfeuchtet wurden. Und die Natur zieht zur Zeit alle Register.
Nicht nur sind die kalifornischen Hügel endlich einmal wieder saftig grün und nicht mehr grau-beige, sondern auch die Wildblumen sprießen aus der Erde und scheinen wettzueifern, wer das schönste Orange, Gelb oder Lila hervorzaubern kann. Ganze Landstriche sind übersät mit diesen Blumen, die die Hügel gelb und orange einfärben. Das Phänomen dieser üppigen Blüte nach einer stärkeren Regenzeit nennt man hier "Superbloom" (also: Superblüte), ein visuelles Schauspiel, das kaum durch Fotos einzufangen ist.
In meinen Osterferien sind wir nach Los Angeles runter gebraust. Schon entlang der Autobahn erfreuten wir uns an den grünen Hügeln und der Blumenpracht. Dann machten wir aber noch einen Ausflug von Los Angeles aus ins Landesinnere in die Nähe der Stadt Lancaster, und fuhren den "Antelope Valley California Poppy Reserve Park" an. In den Park kamen wir zwar nicht rein, weil schon eine lange Autokarawane vor dem Park Schlange stand. Aber die angrenzenden Felder, Wiesen und Hügel um den Park herum boten ein ähnliches Schauspiel. Wie der Name des Parks schon verrät, gibt es dort den kalifornischen Goldmohn ("California Poppy") in Hülle und Fülle.
Diese knallorange Mohnblume, unter Botanikern "Eschscholzia Californica" genannt, ist seit 1903 die Staatsblume Kaliforniens. Recht passend, wie ich finde, denn der kalifornische Mohn schimmert nicht nur orange-golden in Anlehnung an das Gold, was vor langer Zeit in Kalifornien gefunden wurde, sondern die Pflanze ist auch ein rechter Überlebenskünstler. Die Samen überleben auch bei Dürre lange im Boden und warten geduldig auf ihren großen Auftritt. Gibt es dann Regen, blühen sie schnell und die beindruckenden Blumenmeere entstehen. Die Pflanze ist übrigens giftig. Essen sollte man die Blüten also besser nicht in rauen Mengen. Auf jeden Fall konnte ich mich gar nicht sattsehen an diesem Farbenspiel. Übrigens sollte man sich nicht wie eine Naturbanause benehmen und sich mitten in das Blumenmeer zum Fotografieren setzen oder auf den Pflanzen herumtrampeln, sondern vom Weg aus seine Erinnerungsfotos schießen.
Nach dem Erleben dieses Naturphänomens hatten wir Hunger, und ich fand ein Restaurant in der Nähe mit guten Bewertungen. Wir fuhren etwa 15 Minuten auf schnurgeraden Straßen durch eine verlassene Gegend, die uns mehr an Vororte von Las Vegas als an Kalifornien erinnerte, und erreichten den kleinen Ort "Antelope Acres". Und siehe da, in dem 2800-Einwohner-Ort gibt es das Restaurant "Iron Cactus". Zunächst mussten wir allerdings den Eingang hinter nicht gerade einladend wirkenden getönten Scheiben finden. Aber drinnen war dann alles urgemütlich mit den typisch amerikanisch gepolsterten "Booths", also Tischnischen oder Séparées. Wir aßen leckere saftige Burger mit den besten frittierten Zwiebelringen, die ich jemals gegessen habe.
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