14.11.2011   Deutsch English

  Rundbrief Nummer 94  
San Francisco, den 14.11.2011


Abbildung [1]: Sogar beim Fußballspielen sollen Amerikaner nun einen Helm tragen.

Michael Dass Mikrowellen in Amerika nicht ohne den Hinweis verkauft werden, dass sie sich nicht zum Trocknen von Haustieren eignen, ist in Deutschland bekannt. Und dass amerikanische Schulkinder meist nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren oder laufen, und nur die Mittellosen öffentliche Verkehrsmittel benutzen, haben wir schon oft erwähnt. Neulich geriet gar ein Fall aus dem Bundesstaat Tennessee in die Schlagzeilen, in dem ein Streifenpolizist ein 10-jähriges Mädchen mit ihrem Fahrrad auf dem Weg zur Schule anhielt, sie kurzerhand zu ihren Eltern zurückfuhr und der verdutzten Mutter erklärte, dass Kinder nur unter Aufsicht radeln sollten. Irre.

Deshalb musste ich schon arg lachen, als ich neulich in einem Sportkatalog eine Anzeige für einen Helm zum Fußballspielen sah. Der Full 90 ist oben offen und umschließt den Kopf, um, ich vermute mal, Gehirnerschütterungen vorzubeugen, wenn Spieler mit den Köpfen zusammenrauschen.

Auch fast jeder Fahrradfahrer in San Francisco trägt einen Helm (ich natürlich auch), und so würde es mich nicht wundern, falls sich der Fußballhelm durchsetzt. Bei unserer jeden Dienstag im Stadtteil Mission spielenden Fußballtruppe habe ich eine Prämie von 10 Dollar ausgelobt für den ersten, der den Helm trägt und 90 Minuten lang meinen Spott erträgt. Leider fand sich niemand.

Abbildung [2]: Schiedsrichter beim American Football pfeifen neuerdings bei groben Fouls ab.

Selbst in der rauhen Sportart American Football, in der sich furchterregende steakgenährte Muskelmänner in lächerlich dicken Schulterpolstern um einen eiförmigen Ball kloppen, ist der Sicherheitswahn eingezogen. Nachdem Ärzte festgestellt hatten, dass ständige Schläge auf den behelmten Kopf nicht gerade förderlich für's Gehirn sind, wurden bestimmte Manöver verboten. Neulich schleuderte der mächtige Linebacker Ndamukong Suh der Detroit Lions, eine Art menschlicher Rammbock, den schmächtigen Quarterback der "Bengals", Andy Dalton, zu Boden, nachdem der Ball schon weg war. Zur Entrüstung der Sportwelt pfiff der Schiedsrichter dies als "unnötige Härte" ab. Das wäre vor 30 Jahren noch undenkbar gewesen, damals war selbst noch das sogenannte Clothesline-Manöver erlaubt, bei der ein Spieler mit seitlich ausgestrecktem Arm an einem anderen vorbeirennt und ihn damit zu Fall bringt, wie wenn dieser gegen eine gespannte Wäscheleine gelaufen wäre. Das waren noch Zeiten!

Abbildung [3]: In diesen Hütten verkaufen gemeinnützige Gruppen Kinderfeuerwerkskörper.

Auch bei Feuerwerkskörpern zum Knallen an Silvester oder am 4. Juli schieben die Stadtverwaltungen einen Sicherheitsriegel vor. Armselige Raketchen und Tischfeuerwerk darf der gesetzestreue Bürger an kleinen offiziell abgesegneten Ständen erwerben. Auf dem Schwarzmarkt bieten zwielichtige Gestalten richtige Böller aus meist mexikanischer Produktion an, doch wie ihr in Abbildung 4 seht, stehen darauf bis zu 5000 Dollar Strafe, falls man damit erwischt wird.

Abbildung [4]: Wer statt den lahmen staatlich genehmigten Feuerwerkskörpern richtige Kracher kauft, muss bis zu 5000 Dollar Strafe zahlen.
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