Angelika/Mike Schilli |
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Zu Besuch in Vancouver, Kanada
Kunterbuntes Leben
Platte des Monats
Don't call it Frisco
Autos in Kalifornien
Top-Produkt: "Goo Gone"
San Francisco Ansichten: Noe Valley
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Michael: In den USA gibt's ja keinen TÜV. Man kann wirklich mit der letzten verrosteten Schrottkarre durch die Gegend düsen. Solange nicht die Kotflügel auf dem Highway davonfliegen, ist das okay. Die Fernsehserie "Pimp my Ride" mit Moderator Xibit, die auch in Deutschland ein großer Erfolg ist, zeigt, wie man aus einer auseinanderfallenden Karre gutaussehende Flitzer macht.
In Amerika spielt der Zustand geparkter Autos eine wichtige Rolle beim Einschätzen eines Stadtviertels. Stehen dort nur verrostete Schrottmühlen, hält man sich dort nach Einbruch der Dunkelheit besser nicht auf.
So kann es durchaus vorkommen, dass jemand, der gerade sein Haus verkauft, darum bittet, dass man seine Schrottkarre nicht gerade davor abstellt. Das mindert den Preis des Hauses. Unser geliebter PERLMAN hat schon Häuserpreise in den Boden geschraubt und Makler verzweifeln lassen.
Einmal im Jahr kommt in Kalifornien von der Kraftfahrzeugmeldebehörde DMV ein Wisch ins Haus geflattert, der dazu auffordert, die jährlich fällige Registrierungsgebühr zu zahlen und einen Nachweis über die Haftpflicht-Versicherung des Fahrzeugs beizubringen. Abbildung 2 zeigt unseren Bescheid.
Die Registrierungsgebühr richtet sich nach dem Fahrzeugtyp und beträgt bei unserem zwar extrem sportlichen, aber materiell geringgeschätzten PERLMAN nur 65 Dollar. Das setzt sich zusammen aus $40 Registrierungsabgabe, $51 Kennzeichengebühr, $8 San-Francisco-Pauschale, minus $34 Arnold-Schwarzenegger-Rabatt (Rundbrief 03/2004).
Weil wir statt einer anonymen Nummer das personalisierte Kennzeichen PERLMAN haben, zahlen wir $25 extra. Das geht aber an einen guten Zweck wie die Konservierung des Grand Canyon oder so.
Und alle zwei Jahre liegt dem Wisch eine Überraschungsmeldung bei: Man muss zum Smog-Test, der amerikanischen Variante der ASU. Davon gibt es zwei Varianten, den normalen und den strengen. Beim normalen fährt man einfach zu irgendeiner Tankstelle mit "Smog-Test"-Zeichen und zahlt etwa $60. Steht aber auf dem Bescheid, dass man zu einer "Smog-Test-Only"-Station muss, ist die Auswahl geringer und supergenaue Prüfer nehmen sich des Smogtests an.
Zum "Smog-Test-Only" wird man nur eingeladen, falls man ein Fahrzeug fährt, das a) schon mal beim Smog-Check durchgefallen ist oder b) vom Typ her als nicht gerade umweltfreundlich bekannt ist. Und dann gibt's noch eine Lotterie, in der man c) die Arschkarte zieht und vom DMV zufällig ausgewählt wird. Detaillierte Erklärungen und Tips gibt's unter http://www.smogtips.com.
Neuere Autos werden übrigens am Computer angedockt und der Smog-Test- Computer zapft Werte davon ab. Ein Arbeitskollege musste übrigens einmal für über $1200 einen neuen Computer in seinen perfekt funktionierenden BMW M3 einbauen lassen, weil dessen Smog-Test- Schnittstelle kaputt war. Sonst wäre er nicht durch den Smog-Test gekommen, ein Wahnsinn! Zum Glück hat PERLMAN noch keinen Computer. Aber ein Zertifikat über die bestandende Smog-Prüfung hat er dennoch bekommen wie Abbildung 5 zeigt. Mit Bravour bestanden!
Kauft man in Kalifornien einen Gebrauchtwagen, muss man darauf kalifornische Verkaufssteuer entrichten, etwa 8.5%, je nach County. Kauft man ein Auto von einer Privatperson, kassiert der DMV den Steuerbetrag bei der Anmeldung des Fahrzeugs. Ist der angegebene Preis verdächtig niedrig, wird der Verkaufswert angesetzt.
Den Wert eines Gebrauchtwagens legt das so genannte "Kelly Blue Book" fest, das man neuerdings auch Online einsehen kann, unter http://www.kbb.com. Dort steht doch tatsächlich, dass unser geliebter PERLMAN, ein Acura Integra Baujahr 1991 mit 170.000 Meilen auf der Uhr nur noch $1165 wert ist, Unverschämtheit! Er fährt aber seit Jahren ohne jegliche Wartung (nur Ölwechsel) tadellos und hat sich sehr über die vier neuen Reifen gefreut, die ich ihm vor kurzem für $320 spendiert habe. Wir bleiben zusammen, bis die Kotflügel abfallen, Perly!
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