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  Rundbrief Nummer 86  
San Francisco, den 09.05.2010


Abbildung [1]: Wohl dem, der eine gute Krankenversicherung hat.

Angelika Es ist vollbracht: Obama unterschrieb am 23. März den "Patient Protection and Affordable Care Act" und besiegelte damit in einem historischen Schritt die (fast) nationale Krankenkasse. Zuende ging auch monatelanges Streiten, Haareraufen und Debattieren. Zwar ist das Gesetz nicht perfekt, denn es beinhaltet viele faule Kompromisse, aber immerhin sieht es vor, dass ab dem Jahr 2014 fast alle Amerikaner und legalen Einwohner eine Krankenversicherung haben müssen.

Bis 2014 ist es natürlich noch lange hin, aber auch schon 2010 werden wichtige Teile des Gesetzes in die Tat umgesetzt. Vor allen Dingen die sogenannten Ausschlussklauseln der privaten Versicherer für individuelle Policen verschwinden sofort: Krankenkassen dürfen Mitglieder nicht mehr aus der Krankenkasse werfen, wenn sie krank werden. Das hört sich jetzt absurd an, war aber bisher gängige Praxis auf dem freien Markt. Auch ist es den privaten Krankenversicherungen nun untersagt, festzulegen, wieviel ein Patient während seines Lebens an Kosten verursachen darf. Es gab nämlich Verträge mit einer Klausel, die besagte, dass zum Beispiel nach einer Million Dollar Schicht im Schacht ist.

Dieses Verfahren nennt man die sogenannte "Lifetime Cap". Zugegeben, nicht jede Versicherung hatte diesen Passus eingebaut, wir hatten zum Beispiel noch nie eine Begrenzung bei unseren Versicherungen. Doch bei preisgünstigeren Varianten kam es durchaus vor, und eine Million ist unter Umständen schnell aufgebraucht, vor allen Dingen bei den absurden Preisen des amerikanischen Gesundheitssystems. Weiter dürfen jetzt Eltern erwachsene Kinder bis zum Alter von 26 Jahren mitversichern.

Abbildung [2]: Die Kosten des amerikanischen Gesundheitssystems explodieren.

Und Vorerkrankungen (pre-existing conditions) dürfen bei Kindern ab sofort nicht mehr ausgeschlossen werden. Leidet ein Kind zum Beispiel an Asthma, darf bei einem Versicherungswechsel die neue Versicherung sich nicht mehr weigern, Kosten, die wegen des Athmas anfallen, zu bezahlen. Erwachsene, die aufgrund von Vorerkrankungen in keiner auf dem freien Markt erhältlichen Versicherung unterkamen, können zwischen heute und 2014 in eine sogenannte nationale Hochrisikoversicherung eintreten.

Ab 2014 geht es dann richtig in die Vollen: Die Krankenkassen dürfen dann niemanden mehr wegen Vorerkrankungen zurückweisen. Jede Firma ab 50 Angestellten muss den Mitarbeitern eine Krankenkasse anbieten oder eine Strafe von $2000 pro Mann zahlen. Auch Selbständige kommen nicht mehr darum herum, sich zu versichern. Geringverdiener erhalten steuerliche Vergünstigungen, die dabei helfen sollen, Krankenkassenprämien zu bezahlen.

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Letzte Änderung: 06-Jan-2014