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  Rundbrief Nummer 89  
San Francisco, den 19.12.2010


Abbildung [1]: Der neue Fernsehkasten hat Netflix schon eingebaut.

Michael Vor drei Jahren habe ich im Rundbrief 02/2007 über den DVD-Versand Netflix berichtet, mittels dem wir fernsehen, anstatt horrende Gebühren für grottenschlechte und werbungsverseuchte Kabelzusatzkanäle zu zahlen. Schon seit damals bot Netflix einen Teil seines DVD-Sortiments auch übers Internet an, allerdings musste man dazu einen Computer anwerfen. Ich habe schon vor Jahren vorausgesagt, dass dieser Service dann erst wirklich abheben würde, falls er direkt im Fernsehkasten und nicht auf einem extra Computer liefe, und siehe da, Netflix hat mich erhört und arbeitet seit einiger Zeit mit allerhand Gimmickkästenfabrikanten zusammen, die das Internet-Netflix auf den Fernsehschirm zaubern.

Abbildung [2]: Diese und hunderttausende anderer Filme stehen innerhalb von Sekunden zur Verfügung.

Neulich gab auch noch unser alter Röhrenfernseher den Geist auf und ich kaufte auf einen Tipp unseres Fernsehkastenfachmanns Roland hin gleich den neuesten LED-Bildschirm (nicht LCD, ihr Hinterweltler), der Internet-Netflix schon eingebaut hat. Man stelle sich vor: Ein Fernseher mit einem eingebauten Computer, der über's Internet Filme reinsaugt. In einer Zeit leben wir!

Abbildung [3]: Auch auf dem Computer läuft das Netflix-Programm ...

Wie gesagt läuft Netflix seit jeher auf Computern, allerdings nur auf Windows und dem Mac. Nicht auf dem Linux-System, mit dem ich im Arbeitszimmer meine welterschütternden Skripts zusammenklopfe. Nach einer Weile angestrengten Nachdenkens fiel mir ein, dass der Bildschirm dort aber noch über einen zweiten Eingang verfügt, und so kaufte ich für 70 Dollar im Sommerschlussverkauf einen sogenannten Roku-Kasten, eines der vielen Geräte auf dem Markt mit eingebautem Netflix. Den stöpselte ich am Bildschirm und auch an meinem dort ebenfalls stehendem 5-Kanal-Soundsystem ein (ich höre gerne Musik beim Arbeiten). Seitdem brauche ich mich gar nicht mehr vom Chefsessel zu erheben, um das hervorragende und absolut werbungsfreie Kinoprogramm zu genießen.

Abbildung [4]: ... allerdings nicht auf Linux, weshalb Michael sich einen kleinen Roku-Kasten gekauft hat.

Und der Preis für ein Netflix-Abo kann sich sehen lassen: Für etwa 10 Dollar im Monat darf man soviele Online-Filme sehen, wie man will, und Netflix schickt jeweils eine richtige DVD per Post, die man beliebig oft zurückschicken darf, und nach ein paar Tagen ist die nächste im Postkasten. Das ist wichtig, denn viele bekannte und vor allem neuere Filme gibt es nur auf DVD und noch nicht im Internet-Netflix.

In den Genuss dieser Filmschwemme kommen bislang nur die Amerikaner, neulich kam Kanada hinzu. Ihr in Deutschland müsst wohl noch ein paar Jährchen darauf warten, dass die Hollywood-Mogule den Netflixern ihren Segen zum Öffnen der Schleusen erteilen. Laut einem Artikel in der New York Times über Netflix stehen der Firma allerdings schwere Zeiten bevor: Die Kabelkonglomerate haben begriffen, dass Netflix mit geschickter Verhandlungstaktik 2008 dem Fernsehzahlkanal "Starz" Disney- und Sony-Filme zu erstaunlich günstigen Preisen abgeluchst hat. Jetzt steht Netflix auf einmal als Preisverderber da, denn der Verbraucher sieht nicht mehr ein, überhöhte Kabelgebühren zu berappen. Netflix muss sich warm anziehen für die nächste Runde.

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Letzte Änderung: 26-Nov-2012