Angelika/Mike Schilli |
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Angelika Bevor wir morgen den Heiligen Abend begehen, möchte ich nicht versäumen, meinen traditionellen Weihnachtsrundbrief zu verfassen. Viel ist passiert dieses Jahr. Auch wenn die amerikanische Wahl im November schon wieder in den Hintergrund getreten ist, weil andere Nachrichten in den Vordergrund rückten, möchte ich sie doch zum Thema dieses Rundbriefs machen. Wir sitzen übrigens im tief verschneiten Incline am Lake Tahoe und haben seit langem einmal wieder eine weiße Weihnacht. In diesem Sinne wünschen wir euch allen frohe Weihnachten und ein erfülltes Jahr 2013.
Angelika und Michael
Lieber Barack Obama,
nie hätte ich geglaubt, dass ich nochmal die Gelegenheit haben würde, dir einen Brief zu schreiben, dachte ich doch bis zum Schluss, dass du die Wahl zum amerikanischen Präsidenten nicht noch ein zweites Mal gewinnen würdest. Verdammt knapp war es, und wer jetzt etwas anderes behauptet, ist einfach ein unverbesserlicher Optimist. Jeder schien wahlmüde zu sein, einschließlich du selbst, denn viele deiner Versprechen von 2008 konntest du oder wolltest du nicht einhalten. Das Weiße Haus verändert wohl jeden oder ist einfach zu weit entfernt vom wirklichen Leben.
Vielleicht ergreifst du jetzt die Chance und ziehst ein paar Sachen durch, die du uns schon 2008 versprochen hast. Für eines werden wir dir allerdings für immer dankbar sein, nämlich dass du es geschafft hast, eine Quasi-Pflichtkrankenkasse einzuführen. Ich prophezeie hier, dass dies in alle Geschichtsbücher als eine deiner größten Errungenschaften eingehen wird und jeder Amerikaner sich ein Leben ohne Plichtkrankenkasse nicht mehr vorstellen können wird.
Und da man sich zu Weihnachten ja bekanntlich etwas wünschen darf, hier ein paar Vorschläge für deine nächste Amtsperiode:
1) Schließe Guantanamo Bay.
2) Apropos Kuba: Es ist an der Zeit, die Reisebeschränkungen für amerikanische Staatsbürger und Greencardholder bezüglich Kuba aufzuheben.
3) Erhöhe die Benzinpreise und pumpe das Geld in öffentliche Verkehrsmittel und umweltfreundliche Technologien.
4) Reformiere die Einwanderungsgesetze. Eine Amnestie für die Heerscharen von illegalen Einwanderern, die seit Jahrzehnten ohne Papiere in den USA leben und arbeiten, ist aus rein pragmatischen Gründen schon notwendig.
5) Erhöhe die Steuern und nicht nur für die Reichsten der Reichen.
6) Nutze die Gunst der Stunde und verschärfe endlich die Waffengesetze.
7) Schließe nicht immer nur Kompromisse mit den Republikanern.
Übrigens glauben wir, dass du zur Höchstform auflaufen wirst, wenn du in vier Jahren endlich dem Weißen Haus den Rücken zukehren kannst und dich nicht mehr in den Fängen von Beratern und Lobbyisten befindest. Viel Glück, und wir hoffen, dass du dich über die Weihnachtsfeiertage gut erholst in Hawaii.
Angelika
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