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  Rundbrief Nummer 54  
San Francisco, den 19.03.2005


Medicaid: Gesundheitsfürsorge für die Armen

Da ich gerade schon dabei bin: Es gibt in Amerika tatsächlich auch ein Krankenkassenprogramm für die Ärmsten der Armen. Es heißt "Medicaid" und wurde ebenfalls 1965 eingeführt, ursprünglich für Familien, die Sozialhife beziehen, und Menschen mit Behinderungen. Es finanziert sich aus Steuergeldern vom Staat und den einzelnen Bundesstaaten. Die Bundesstaaten unterliegen dabei zwar staatlichen Richtlinien, haben aber großen Spielraum bei der Ausgestaltung von Medicaid. Nun reicht es nicht ein armer Schlucker zu sein, damit einem Medicaid zusteht, sondern man muss auch zu einer der folgenden Personengruppen gehören: Kinder; Schwangere; Eltern mit Kindern, die noch von der Fürsorge der Eltern abhängig sind; Menschen mit Behinderungen; Senioren. Ein 30-jähriger Single ohne Kinder, der keine einschränkenden Behinderungen hat, kann so arm sein wie er will. Er ist nicht "Medicaid"-berechtigt. es sei denn er lebt in einem großzügigen Bundesstaat, der die oben erwähnten Kategorien erweiterte. Sonst reiht er sich unter die zur Zeit 45 Millionen Nicht-Versicherten ein.

Medicaid übernimmt u.a. die Kosten für Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche, Labor- und Röntgenuntersuchungen. Bei den Rentner springt Medicaid z.B. ein, um das Altersheim zu bezahlen oder es werden die Prämien und Zuzahlungen für Medicare finanziert.

Aber es zeichnen sich seit langem Probleme am Horizont ab. Erstens kämpfen die Bundesstaaten (sowie der Staat) mit hohen Haushaltsdefiziten und streichen deshalb Medicaid-Leistungen, um zu sparen. Zweitens sind die Medicaid-Ausgaben explodiert, weil durch die vor kurzem noch sehr angespannte Wirtschaftslage mehr Personen berechtigt sind, Medicaid-Leistungen zu erhalten. Drittens entstehen enorme Kosten, weil Medicare (siehe oben) langfristige Altersheimaufenthalte nicht zahlt und Medicaid oft einspringen muss. Und Bush hat gerade erst am letzten Montag bekannt gegeben, dass er weitreichende Streichungen bezüglich Medicaid vornehmen will, um sein Haushaltsdefizit zu stopfen. Hmmm, wie war das noch mal mit den Steuererleichtungen für die Reichen, die das Loch größer und größer werden lassen?

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Letzte Änderung: 26-Nov-2012