Ein Wein, den ich beim "Costco", unserem Mega-Supermarkt, entdeckt habe, halte ich für ein besonderes Schnäppchen: der "Sonoma Creek" Cabernet Sauvignon von 1998. Wer noch nie einen kalifornischen Rotwein probiert hat, wird sich wundern, wie wuchtig und ausgebaut hier die meisten Roten daherkommen. Den "Sonoma Creek" würde ich so in der Kategorie mittelwuchtig einordnen, leichtes aber sehr, sehr angenehmes Tannin. In der "Nase" findet sich höchst angenehmes frisches Eichenholz, stundenlang möchte man seinen Zinken ins Glas halten! Der Geschmack bietet eine Fülle von Früchten, angefangen von den Cabernet-typischen dunklen Kirschen, bis zu Brombeeren, das alles bei knackiger Säure! Angenehmer und langer-langer Nachgeschmack! Ein außergewöhnlicher Fang für nur 10 Dollar. 9 von 10 Punkten, ohne Schmarr'n.
Ach, ich vergaß zu erwähnen, der zweite Wein, der hier immer vorgestellt wird, ist, damit's lustig wird, ein Sauerampfer. Heute: Der "Woodbridge" Cabernet Sauvignon von 1997. Die Marke "Woodbridge" ist ja eine der bekannteren, den Wein gibt's fast überall zu kaufen. Das ist die Billig-Marke von Robert Mondavi. Im Wine-Spectator bekam die Sorte "Zinfandel" (roter Zinfandel, nicht zu verwechseln mit der rosafarbenen Plörre, die viele Amerikaner gerne trinken) von "Woodbridge" neulich mal eine hohe Punktzahl, und, weil ich vergessen hatte, welche Rebenart, kaufte ich die 1.5-Liter-Flasche "Cabernet Sauvignon" für ungefähr 13 Dollar. Was für ein Fehlgriff! Der Wein schmeckt ein wenig nach einem drei Tage nicht geleerten Mülleimer, in dem Apfelschalen vor sich hinrotten und hat einen seltsamen, leicht bitteren Nachgeschmack. Allein vom Geruch kriege ich Kopfweh! 2 von 10 Punkten. In der Wüste würde ich ihn wohl trinken, aber hier, wo man Auswahl hat, nicht. Die Flasche ist noch dreiviertel voll, wer will, kann uns in San Francisco besuchen und sie austrinken, ich bin fertig damit.